Story

Para-Cycling-Athletin und Spitzenköchin für einen Tag

Ambassadors meet Engagement

Im zweiten Teil unserer Serie «Ambassadors meet Engagement» schlüpft Andreas Caminada in die Rolle eines Para-Cycling Athlets und Sandra Stöckli in die Rolle der Spitzenköchin. Auf den ersten Blick so verschieden, doch bei näherer Betrachtung sind einige Parallelen sichtbar.

Herrlicher Sonnentag, angenehme Temperaturen und viel Vorfreude bei allen Beteiligten: Die perfekte Voraussetzung für den heutigen Rollentausch zwischen dem Spitzenkoch Andreas Caminada und der Handbikerin und Para-Cycling-Athletin Sandra Stöckli. Auf dem Vorplatz des Casa Caminada in Fürstenau stehen die beiden Bikes für das Abenteuer bereit. Andreas Caminada staunt nicht schlecht, als er die neue Errungenschaft von Sandra Stöckli genauer betrachtet: das imposante Gefährt mit elektronischer Schaltung ist aus reinem Carbon gefertigt und wiegt stolze elf Kilogramm. Der gesamte Aufbau ihres Bikes – ihres ständigen und treuen Begleiters – ist perfekt und ganz individuell auf ihren Körper angepasst. Nichts wird dem Zufall überlassen, schliesslich ist das Bike eine der wichtigsten Komponenten dieser Sportart. Es ist die gute Ausrüstung, die mentale Stärke und die körperliche Fitness, die Sandra Stöckli im Jahre 2016 an den Paralympics zu einem olympischen Diplom verholfen haben.

Nach einer ausgiebigen Einführung in die Welt des Para-Cycling startet für Andreas Caminada seine erste Fahrt. Schnell wird ihm bewusst, dass das Steuern eindeutig einfacher aussieht, als es in Wirklichkeit ist. Jede Kurve erfordert ein Höchstmass an Konzentration. Die Steuerung, die nur aus den Armen erfolgt, braucht gleichzeitig Fingerspitzengefühl und Kraft. Doch nach einigen wackligen Kurven hat Caminada langsam den Dreh raus und die Steuerung funktioniert immer besser. Gleichzeitig aber noch an die Schaltung zu denken, bringt ihn wieder etwas aus dem Konzept. Das Fahren auf der Strasse mit hohem Tempo erfordert viel Konzentration. «Da man bei hoher Geschwindigkeit so nahe am Boden fährt, muss man extrem aufmerksam sein und sich voll und ganz auf die Strasse fokussieren. Das ist echt anstrengend, meinen vollen Respekt an Sandra!», so Caminada. Nicht nur Aufmerksamkeit ist gefragt, sondern auch Muskelkraft. Während das Lenken in erster Linie an den Oberarmen zerrt, beansprucht die allgemeine Körperhaltung auf dem Bike vor allem den Rumpf. Eine aufgebaute Rumpfmuskulatur ist beim Para-Cycling aus diesem Grund zentral. Die Anstrengung ist Caminada nach dem Training ins Gesicht geschrieben: Er ist ordentlich ins Schwitzen geraten – T-Shirt-Wechsel inklusive.

Doch was fasziniert die immer lächelnde Para-Cycling-Athletin besonders an dieser Sportart? Für Sandra Stöckli ist das Trainieren im Freien einer der grössten Pluspunkte. «Radsport ist nicht gleichzusetzten mit den Rennrollstuhl-Athleten im Stadion.», so die sympathische Ostschweizerin. Bei Sandra Stöckli findet Radsport vor allem draussen statt. Nicht ortsgebunden zu sein und das Tempo unter den beiden Rädern zu spüren, sind die beiden Eigenschaften, die sie besonders faszinieren an dieser Sportart. Alles was sie dazu braucht, ist ihr Bike und eine Strasse.

Gibt es etwas Besseres als eine genussvolle Stärkung nach dem Sport? Richtig, nicht wirklich! Deshalb ist es nun an der Zeit das Bike gegen eine Kochschürze auszutauschen. In der Küche des Spitzenkochs Andreas Caminada taucht Sandra Stöckli in die kulinarische Welt ein. Und da Schokolade bekanntlich jeder mag, hat sich Andreas Caminada gleich zu Beginn für eine leckere Köstlichkeit entschieden: die Schokoschnitte. Das schokoladige Dessert ist schnell und relativ einfach in der Zubereitung und passt in jeder Situation. Und das Beste daran? Naschen ist erlaubt! Aber da man von Schokolade allein nicht satt wird, bereiten die beiden zusätzlich eine herzhaftere Hauptspeise zu. Hausgemachten Gnocchi mit Artischocken. Das doch eher ungewöhnliche Gemüse verleiht dem genussvollen, mediterranen Gericht eine ganz besondere Note. Und schnell wird klar: Auch in der Küche sind die Oberarme gefragt. Genau wie beim Radsport, ist auch das Kochhandwerk auf höchstem Niveau ein echter Knochenjob: Egal ob Rahm rühren, Gnocchi-Teig kneten, formen und durch ein Sieb reiben oder Kondition üben mit am Herd stehen – das Kochhandwerk ist Training für Muskeln und Geist.

Aber nicht nur in puncto Muskelkraft gibt es Parallelen zwischen den zwei Berufen: Bei näherer Betrachtung haben Andreas Caminada uns Sandra Stöckli noch weitere Dinge gemeinsam: Zum einen die Genauigkeit, das Auge für jedes noch so kleine Detail, aber auch einen enormen Durchhaltewillen. Was in der Spitzenküche das schöne Anrichten jedes Gerichts ist, ist beim Radsport die ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Nur so können sie tagtäglich Spitzenleistungen erbringen.

Zu der Serie

 

Für mehr Impressionen:

Video 1

Video 2

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