Eisgekühlt geniessen!
Wenn ich nachts die Treppe hinaufsteige, die von der Restaurantküche in meine Wohnung führt, habe ich ziemlich oft noch Lust, etwas in der Küche zu tun. Das mag von aussen gesehen merkwürdig klingen, aber tatsächlich sind das Kochen in einem Restaurant und in der eigenen Küche zwei völlig unterschiedliche Dinge. Und oft geht es nur darum, eine kleine Idee, die während des Abends aufgekommen ist, umzusetzen und noch öfter geht es darum, für meine Tochter Emma etwas zuzubereiten, das sie am nächsten Morgen essen (oder trinken) kann.
Zum Beispiel Eistee: Emma trinkt morgens keine Heissgetränke und kalter Tee ist eine Leidenschaft, die ich seit Jahren pflege. Als ich vor einiger Zeit Ferien in Japan machte, wurde es zum Sport, aus jedem Automaten eine Eistee-Variante zu ziehen, die ich noch nicht probiert hatte. Gekühlter, ungezuckerter (Grün-)Tee ist eine Art Nationalgetränk in Japan und kommt teilweise in sehr kräftigen herben Aromen daher. Zum Beispiel, wenn gerösteter Mais zugegeben wurde.
Meinen Eistee mache ich immer auf der Basis von schwarzem, grünen oder rotem Tee (Rooibos). Den Sencha-Grüntee giesse ich mit kaltem Wasser auf und lasse ihn über Nacht im Kühlschrank ziehen, das gibt den besten Geschmack ohne Bittertöne. Rooibos und Schwarztee lasse ich nur kurz ziehen (3–4 bzw. 2 Minuten) und kühle ihn dann schnell mit viel Eiswürfeln runter. So setzen sich die geschmacksreichen ätherischen Öle nicht an der Oberfläche ab. Der Tee wird leicht gesüsst mit Holunder-, Basilikumblüten- oder Minzsirup und erhält eine Säurequelle wie Zitronen-, Limetten-, Grapefruitsaft (sehr fein zu Rooibos!) oder passierte Passionsfrucht.
Das geht zum Beispiel so: 1 1/2l Wasser aufkochen, den Topf vom Herd nehmen und 2 EL Beerenfrüchtetee, 1 EL Schwarztee. 2 EL getrocknete Rosenblüten und 2 EL Zitronensaft dazugeben. Zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen, durch ein Sieb abgiessen, mit 4 EL Rosensirup süssen und mit zwei Handvoll Eiswürfeln schnell kühlen. Im Kühlschrank gut durchkühlen lassen.