Der 6. Dezember war früher der Stichtermin für Erdnüsse. Man wusste: Sie sind exklusiv und weit gereist und schätzte sie darum als Kind umso mehr. Denn Erdnüsse gab es hierzulande keine. Jetzt ändert sich das.

Gemüsebauer Stefan Brunner aus Spins BE hat 2020 erstmals Erdnüsse ausgesät. Als Versuch. Auf die Idee brachte ihn ein Student, der sich mit Pflanzen befasst, die Zukunft haben hierzulande, auch wenn sich das Klima verändert, die Temperaturen generell höher werden. Fünf Sorten wachsen auf der Versuchsfläche vom Bio-Bauern. «Die zwei, die sich am meisten bewähren, werden wir nächstes Jahr auf grösseren Flächen ausbringen», so der Gemüsetüftler.

Erdnüsse sind Leguminosen, wie beispielsweise Erbsen. Der englische Name Peanut verweist auf diese botanische Verwandtschaft, heisst er doch übersetzt Erbsen-Nuss. Das wunderbare an Pflanzen der Leguminosen-Familie: Sie produzieren in ihren Wurzeln Stickstoff und düngen so quasi natürlich den Boden. Deshalb sind sie gerade für die biologische Landwirtschaft eine spannende Option. Ursprünglich wurden sie vor allem in den Tropen und Subtropen angebaut. Da es bei uns aber wärmer wird und auch Sorten gezüchtet werden, die für kühleres Klima geeignet sind, ist der grossflächige Anbau hierzulande durchaus eine Option.

Noch ist allerdings ungewiss, ob sich die Erdnüsse aus dem Berner Seeland bewähren. «Der Kälteeinbruch im Herbst war für uns etwas ungünstig», sagt Stefan Brunner, der nun Erfahrungen sammeln möchte, welche Sorten und Anbaumethoden zum Erfolg führen. Sicher ist: Spitzenköche und Hobbyköche stehen bereit, um die lokalen Erdnüsse zu verarbeiten. Und so dem einheimischen Essen auch vor und nach Samichlaus zu etwas Exotik zu verhelfen.

 

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