Ein Pilz aus Tomate und Ei? Gemüsesticks als Tier angerichtet? Ein Gesicht auf dem Burger mit Oliven als Augen? Als ich noch nicht Mama war, fand ich das alles etwas aufgesetzt. Doch Kinder verändern bekanntlich Vieles im Leben.

Gemüse essen war nicht so ein Knackthema mit meinem Sohn. Er ass früh Oliven und das leidenschaftlich gern. Spargeln liebte er als Kleinkind. Artischocken ebenfalls. Doch dann gab es eine Phase, in der er plötzlich Vieles ablehnte.

Risotto beispielsweise. Eine seiner Leibspeisen in den ersten fünf Jahren. Doch von heute auf Morgen hiess es: «Das mag ich nicht mehr.» Ruhe bewahren ist da sicher das Richtige – doch das Richtige ist nicht immer leicht. Ich brachte den Sohn nicht mehr zum Risotto. Das schaffte erst ein Kniff vom Koch im Restaurant vom Kurhaus Bergün. Da stand nämlich «Zauberrisotto» auf der Karte. Und tatsächlich: Sohn biss an. Das Gericht entpuppte sich als simpler Risotto, in dem eine Erbse versteckt war. Wer sie fand, bekam als Belohnung ein Glace. Nicht nur in den Ferien ass mein Kind plötzlich wieder Risotto. Sondern auch Zuhause.

Sogar die Spitzenköchin Tanja Grandits greift manchmal bei ihren Kinderkochkursen in die Trickkiste. So gab es etwa, als ich vor einigen Jahren mit meinem Sohn bei ihr einen Kinderkochkurs von V-ZUG besuchte, eine riesige Raupe aus Kartoffelstock. Mit einem Spitzsack geht es ganz leicht, eine solche nachzumachen.

Seit ich selber die Begeisterung der Kinder für solche Spielereien erlebt habe, bin ich nicht mehr so streng, wenn es um den Griff in die spielerische Trickkiste geht. Inspirationen dafür gibt es Zuhauf im Internet.

Mein Sohn isst übrigens auch heute sehr gerne Risotto. Das Ritual mit der Zauberzutat ist dabei noch immer Pflicht. Und wehe, wenn es vergessen geht.

Infos zu den nächsten Kinderkochkursen von V-ZUG:
Kurse 2019

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