Viel Vitamin C haben die Orangen oder die Zitronen. Gut und Recht. Doch die Ernährungsberatung gemäss Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) würde hier wohl trotzdem sagen: Vorsicht! Denn: Roh genossen gelten die Früchte in der TCM als eher kühlend. Während wir im Westen vor allem von Vitaminen sprechen, wenn es im Winter ums gesunde Essen geht, zählt bei in der TCM etwas ganz Anderes. Man macht sich nämlich unter anderem darüber Gedanken, welche Nahrungsmittel kühlen, welche wärmen. Natürlich muss jeder Mensch für sich herausfinden, welche Philosophie für ihn passt, ob er eher die Forschung beispielsweise rund um Vitamine für sich in den Vordergrund stellt oder eher das uralte Wissen rund um Wirkung von Lebensmitteln. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich für mich das kleine TCMWissen, das ich habe, doch schon recht gelohnt hat. Nicht, dass ich strikt nie beispielsweise eine rohe Orange esse. Aber: Sobald ich merke, dass mir ein Energieschub gut tun würde, dass ich etwa oft kalte Füsse habe, versuche ich wieder etwas strikter nach TCM-Philosophie zu leben. Und das beginnt bereits beim Frühstück. Denn ein warmes Frühstück feuert ein für den ganzen Tag. Wenn es schnell gehen muss, ist beispielsweise ein tolles warmes Frühstück das Tsampa (erhältlich im Reformhaus). Ein Grundnahrungsmittel aus dem Tibet, für das geröstete Gerstenkörner gemahlen werden. Das Mehl kann am Morgen ganz einfach mit heissem Wasser oder Tee gemischt werden, je nachdem gibt man noch Trockenfrüchte oder Süssstoffe wie Honig dazu.

Ein weiterer Klassiker, der in der TCM als wärmend gilt, ist Ingwer. Auch dieser lässt sich ganz einfach in den Tag integrieren, nämlich als Tee: Ingwerscheiben kurz aufkochen, ziehen lassen, absieben. Ein wahres Powergetränk, das für mich im Winter unverzichtbar ist. Toll, dass es neu auch Ingwer aus der Schweiz gibt. In Steinmaur ZH züchtet nämlich Bio-Bauer Stephan Müller die Rhizome. Auch die Wunderwurzel Kurkuma wird mittlerweile von Müller kultiviert. Kurkuma ist mit dem Ingwer verwandt, allerdings ist das Rhizom nicht wie das des Ingwers weisslich, sondern gelb – es dient denn auch der Gelbfärbung von Curry. Um Kurkuma gab es in den letzten Jahren einen Hype. Und mit der «Goldenen Milch» ein Getränk, dem fast schon Wunderwirkung zugesprochen wird. Je nach Rezept werden Kurkuma-Pulver, Ingwer und Pfeffer in Wasser gekocht. Dann wird die Flüssigkeit abgesiebt und mit Milch – nach Belieben aus Pflanzen hergestellt – zu einem Latte aufgeschäumt. Entzündungshemmend und wärmend soll das Getränk sein. Wer gerade keine goldene Wurzel zur Hand hat, kann aber für die wärmende Wirkung auch auf den wohlbekannten Chai Latte, also den Gewürztee mit Milch, setzen. Denn vielen Gewürzen wie etwa Zimt oder Kardamom, die Bestandteil vom Chai sind, wird in der TCM wärmende Wirkung zugeschrieben. Und: Möchte man auf ein einheimische Lebensmittel setzen, das auch gemäss TCM als wärmend gilt, so sind Fenchelsamen eine gute Wahl. Ich giesse sie einfach mit kochendem Wasser auf und lasse sie einige Minuten ziehen. Schon ist der Warmmacher bereit.

Tipp: Fenchelsamen aus einheimischer Bioproduktion kann man bestellen bei www.brunnereichhof.ch Zug,

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