Story

Kompromisslos. Einzigartig. Haldihof.

Ein Erfahrungsbericht.

Bevor uns Bruno Muff die Türen zu seinem Hof und seinen Gedanken zu nachhaltiger Landwirtschaft öffnet, geniessen wir umgeben von alten und jungen Hochstammobstbäumen die unschlagbare Aussicht mit einem spritzigen Quitten Gin Apéro, nachhaltig produziert auf dem Haldihof. Mit welcher Sorgfalt und Hingabe die Destillate gebrannt werden, erfahren wir später noch mit allen Sinnen. Sie werden einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Nachhaltig. Mit diesem Schlagwort beginnt Bruno Muff unsere Reise in eine Welt, die für ihn mehr bedeutet als auf Kunstdünger zu verzichten. Für ihn ist es vielmehr eine Lebenseinstellung, ein Bekenntnis, eine Haltung zu unserem Konsumverhalten und unserem Planeten. Die grosse Frage was ist eigentlich Bio? – beantwortet er für uns auf verschiedenen Ebenen. Dabei spielen Sorgfalt, Respekt und die Natur die wichtigsten Rollen. Ökologische Grundsätze sind für den passionierten Bio-Bauern eine Selbstverständlichkeit. Seine Besucher auf die tiefgreifenden Auswirkungen von Bio-Landwirtschaft aufmerksam zu machen und ihnen einen erweiterten Einblick in eine nachhaltige Bio-Produktion zu ermöglichen, sieht er als seine Berufung.

In der breiten Bevölkerung wird unter Bio-Landwirtschaft die Produktion von Landwirtschafts-Produkten ohne den Einsatz von chemischen Zusatzstoffen verstanden. „Bio ist aber vielmehr als das. Es ist komplizierter, anspruchsvoller, vielschichtiger“, erklärt uns Bruno Muff. Es ist ihm wichtig, seinen Besuchern einen differenzierteren Blick auf die Thematik zu bieten: „Diese Erklärungsarbeit ist wichtig, denn sie kann unser Konsumverhalten beeinflussen. Wer die Hintergründe versteht, ist auch bereit, etwas mehr für ein gutes Qualitätsprodukt zu bezahlen.“

Die Hintergründe sind vielschichtig und es gibt verschiedene Auflagen zu erfüllen, um als Bio-Hof zertifiziert zu sein. Vier bis fünfmal im Jahr wird der Hof begutachtet und überprüft. Muff erklärt: „Wir verwenden zum Beispiel keine Kunstdünger, Pestizide und Fungizide. Und Futter kaufen wir nur begrenzt aus dem Ausland ein. Dabei verzichten wir auf synthetische Inhaltsstoffe.“ Tiere und Natur: sie bekommen nur, was ihnen gut tut. So zum Beispiel auch Ruhe und Erholung: 25 % der gesamten Landwirtschaftsfläche ist naturbelassen. Es ist ein Geben und Nehmen: „Die Natur gibt uns dafür ihre Artenvielfalt zurück“, erklärt der Bio-Bauer. So entsteht Lebensraum etwa für Insekten, die wiederum eine Aufgabe in der Schädlingsbekämpfung übernehmen. Diese Art der Landwirtschaft ist aufwendiger. Der Lohn sind aber qualitativ hochwertige Rohstoffe. Und umso besser der Rohstoff, desto besser die Qualität der Endprodukte.

Und diese können sich auf dem Haldihof sehen lassen: Seifen in verschiedenen Duftvarianten, edle Destillate, aromatische Essige, delikate Trockenfrüchte – das Angebot ist vielfältig und überzeugt ganzheitlich. Unser Interesse gilt heute besonders der Gin-Vielfalt, welche Bruno Muff mit voller Hingabe kreiert. Als ehemaliger Botaniker ist es ihm ein besonderes Vergnügen, sich den verschiedenen „Botanicals“ zu widmen. Hinter jedem Gin steckt eine ausgetüftelte Rezeptur, welche für den unvergleichlichen Geschmack sorgt. Nun kommen unsere Sinne ins Spiel: anschauen, riechen, schmecken. In Gaumen und Kopf entsteht ein komplexes Zusammenspiel von Düften, Bildern und Geschichten. Die Hochwertigkeit ist offensichtlich.

Aber nicht nur der Inhalt einer Flasche ist hochwertig, auch die Verpackung bis zur Etikette ist durchdacht und mit beeindruckenden Details versehen: „Das Corporate Design und die richtige Vermarktung ist genauso wichtig wie der Anbau und die Verarbeitung unserer Produkte.“ Wir sind beeindruckt: Bruno Muff zeigt, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in einem Zug funktionieren. Eine Best Practice so zu sagen.

Seine Affinität für Marketing und wirtschaftliche Erfolgsentscheidungen kommt aber nicht von irgendwo her. Das hinter dem Hofbesitzer Bruno Muff eine vielschichtige und multi-talentierte Person mit unglaublichem Expertenwissen steckt, offenbart sich spätestens, wenn man einen Blick auf seine Lebensgeschichte wirft. Als studierter Landschaftsplaner widmete sich Muff vor über 20 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder der Digitalisierung geografischer Informationen. Die eigene Firma zählte daraufhin bald 60 Mitarbeitende. Den bahnbrechenden Erfolg machten sie mit der Erfindung des Geomarketings und der Programmierung der ersten geografischen Suchsysteme im Internet. Heute nutzen wir es alle täglich, damals stand Google vor Muffs Tür und war hochinteressiert an seinem Know-how. Dieses floss schlussendlich auch in die Weiterentwicklung von Google Maps und Google Earth. Bruno Muff und sein Bruder entschieden sich jedoch für einen anderen Weg: Sie verkauften ihre Firma an Google. Für Bruno Muff und seine Frau „die beste Entscheidung des Lebens.“

Seitdem schreiben die Muff‘s ihre Erfolgsgeschichte auf dem Haldihof. Ein Ort, an welchem Unternehmergeist und eine kompromisslose Bio-Ausrichtung miteinander in Einklang sind und Grossartiges hervorbringen. Wir lassen die Eindrücke des heutigen Tages bei frisch gebackenem Kuchen und einem erneuten Apéro im Hof Café ausklingen. So zufrieden wie die Alpakas neben uns geniessen wir die letzten Strahlen der Spätsommersonne in Weggis. Beeindruckt und gestärkt verlassen wir den Hof mit Einkaufstüten voller Gin, Seife, Essig und einem neuen Verständnis für nachhaltige und erfolgreiche Bio-Landwirtschaft.

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