Neue Zeiten sind angebrochen – soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert und der geplanten Strandurlaub fiel dieses Jahr mehrheitlich aus. Was für viele Menschen eine Herausforderung ist, geniesst Franck Giovannini schon immer: im engsten Kreis der Familie sein, sich der Ruhe und Stille hingeben. Deshalb zieht es den Schweizer Koch aus dem Berner Jura in seiner Freizeit in die Natur, auf die Gipfel der Westschweiz. Da fühlt er sich verwurzelt und gleichzeitig schwerelos. Die frische Luft und die Schönheit der Natur verleihen ihm Leichtigkeit und Stärke zugleich.
Leicht und stark ist auch seine Küche. Seit 2016 ist Giovannini Küchenchef im «Hôtel de Ville» in Crissier. In den letzten vier Jahren hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die starke Tradition des Hauses zu wahren und gleichzeitig mehr Leichtigkeit in die Küche mit einzubringen. «Manchmal fühlt es sich wie ein künstlerischer Drahtseilakt an: Um die Balance zu halten, braucht man eine solide und starke Mitte. Um es spannend zu machen, muss man aber auch bereit sein, einen Sprung oder eine Drehung einzubauen», so der besonnene Spitzenkoch. Das Ergebnis: kulinarische Kunststücke, die mit 3 Sternen und 19 Punkten für sich sprechen.
Um das zu erreichen, was Franck Giovannini mit seinem Ehrgeiz, viel Demut und einer guten Portion Risikofreude geschafft hat, braucht es Fokus. Das Restaurant geniesst Giovanninis volle, nicht aber die gesamte, Aufmerksamkeit. Die freie Zeit, neben dem Spitzenkoch sein, widmet er seiner Familie. Seine zwei Kinder, beide im Ausbildungsalter, wohnen noch zuhause. Deshalb geniesst er jede freie Minute im Beisammensein seiner Liebsten. «An meinem freien Tag gemeinsam mit allen am Familientisch zu sitzen, ist das Grösste für mich», so der bescheidene Spitzenkoch. Er geniesst die Zeit mit der Familie in vollen Zügen, ob zuhause oder bei einem Ausflug in die Natur.